„5G – Die geheime Gefahr: Wie uns der neue Mobilfunk krank macht…“

Joachim Mutter (2020). 5G – Die geheime Gefahr: Wie uns der neue Mobilfunk krank macht und wie wir uns schützen können. München: Gräfe & Unzer. ISBN 978-3-8338-7538-0. 192 Seiten, broschiert, 12,99 € (Link)

Joachim Mutter ist ein alter Kollege von mir, den ich 1999 in der Ambulanz für Umweltmedizin und Naturheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg kennenlernte. Damals wechselte ich mit meiner Arbeitsgruppe von der Psychologie an das Institut für Umweltmedizin von Prof. Daschner, der diese Ambulanz im Klinikum Freiburg gegründet hatte.

Ich lernte Joachim Mutter als enorm engagierten und kenntnisreichen Arzt kennen, dessen Thesen zur Gefährlichkeit von Amalgam ich damals etwas überzogen fand. Ich forderte ihn heraus, seine Überzeugung wissenschaftlich zu dokumentieren, metallisches Quecksilber, vor allem aus Amalgam, würde Alzheimer begünstigen. Das Resultat war eine Doktorarbeit und eine gemeinsame Übersichtsarbeit, die diesen Zusammenhang klar demonstrierte [1]. Das lehrte mich: Joachim Mutter hat einen klaren Blick für die Daten und Tatsachen. Als er dann kurz darauf begann, die medizinische Problematik von Mobilfunk und Kurzwellenstrahlen zu thematisieren, ging es mir ähnlich, wie beim Amalgam: Ich glaubte, etwas wird dran sein, aber er übertreibt ein bisschen.

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5G, Mobilfunk und Demenz – und was eine neue Datenbank dazu zu sagen hat

Ich habe in meinem letzten Beitrag zum Thema darauf hingewiesen, dass eine neuere Tierstudie gezeigt hat, dass sich nach 2-stündiger Bestrahlung von Ratten mit einem echten Mobilfunksignal Veränderungen im Hippocampus einstellen, jener Gehirnstruktur, die für alle Gedächtnisleistungen zentral ist. Diese Veränderungen reichen von Membranumbau bis zu genetischen Veränderungen. [1]

Es gibt seit Kurzem eine neue, öffentlich zugängliche Datenbank der Oceania Radiofrequency Scientific Advisory Association (ORSAA). Das ist ein Zusammenschluß von Wissenschaftlern im australisch-pazifischen Raum, die nicht von der Industrie finanziert sind und eine große Datenbank zusammengestellt haben, die derzeit 3537 Einträge enthält. Die Einträge enthalten wissenschaftliche Studien zum Thema elektromagnetische Strahlung – nicht nur Mobilfunk, aber auch – und alle möglichen Studienmodelle, von in-vitro-Studien an Zellen, über Tierstudien bis zu Studien am Menschen und Zusammenfassungen und bewertende Berichte [2]. Sie ist für alle frei zugänglich und lässt sich nach ein bisschen Eingewöhnung nach allen möglichen Kriterien durchsuchen.

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Dialektik des Fortschritts – 5G, Alzheimer Demenz und Pflegeroboter – und zurück

Seit der neuesten Digitalstrategie, den schon etwas älteren Digitalpakten und dem Ruf nach flächendeckendem Mobilfunk in Deutschland weiß es jeder: wir brauchen das alles. Unter anderem damit wir demnächst mal genügend Pflegeroboter in Marsch setzen können, die von autonomen Lieferautos oder Teslas neuestem autonomen Laster geliefert werden – und dann autonom die Hintern der zu pflegenden Demenzpatienten putzen können. Dass diese Demenzpatienten in den letzten 10 Jahren um 40% zugenommen haben und in der näheren Zukunft weiter zunehmen werden, das kann man der gleichen Zeitung entnehmen, die über die heroische Digitalstrategie berichtet.

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Studiendaten zu 5G; Vortrag von Dr. Mutter

Noch ein paar Informationen zu meinem 5G-Blog https://harald-walach.de/2019/04/23/5gausbau-mobilfunk-wlan-ueberall-unbequeme-daten-und-gedanken/ aus einem Vortrag meines Kollegen Dr. Joachim Mutter, der (ca. ab Minute 20) eine ganze Reihe erstaunlicher und wichtiger Studiendaten zur Wirkung von Mobilfunkstrahlung präsentiert, die man sich vergegenwärtigen sollte: Für die, die es kürzer mögen, hier ein 20 minütiges Kurzinterview: Vielleicht sollte man individuell und gesellschaftlich … Weiterlesen

5G–Ausbau? Mobilfunk? WLAN überall? – Unbequeme Daten und Gedanken

Wer heute etwas gegen den Ausbau des Mobilfunks, vor allem gegen die nächste Generation, 5G, sagt oder schreibt, macht sich nicht gerade strafbar, aber fast. Auf jeden Fall macht er sich verdächtig zu den ewig Gestrigen zu gehören, zu den Wohlstands- und Fortschrittsverweigerern und Angstmachern. Daher melden sich auch nur wenige zu Wort. Ich tue das trotzdem, auch wenn ich weder ein Wohlstand- noch Fortschrittsverweigerer bin und auch wenig Angst habe. Aber ich finde, es ist die Pflicht eines Menschen, der die Datenlage auch nur annähernd kennt, ein kritisches Wort zu dieser Situation zu sagen. Daher sage ich vorneweg was ich von diesem Ausbau des Mobilfunknetzes halte. Weiter unten dann die Gründe.

Ich finde diesen Ausbau insgesamt gefährlich. Er sollte gestoppt werden und nicht ohne eine sehr gründliche Risikoabwägung und sorgfältige Forschung vorangetrieben werden. Deshalb habe ich auch die entsprechende Resolution unterzeichnet. Ich halte die schleichende Verstrahlung unserer Umwelt mit elektromagnetischen Feldern im Mikrowellenbereich für eine der größten Bedrohungen der allgemeinen Gesundheit und langfristig auch unseres Wohlstandes.

Vermutlich ist die Gefahr, die davon ausgeht, um Hausnummern größer als die Gefahr, die vom Rauchen ausgeht, auch wenn wir das im Moment nicht so wahrnehmen. Denn elektromagnetische Strahlung stinkt nicht. Und wir spüren keine unmittelbaren Effekte. Dafür bringt sie uns viele Annehmlichkeiten. Von der Navigation in fremden Städten, zu der Möglichkeit rascher Kommunikation, bis hin zur Verfügungsgewalt über die unendlichen Informationen im Internet. Dass wir damit in Zukunft unseren Rasenmäher einschalten können, noch bevor wir nach Haus kommen und dafür sorgen können, dass uns dampfender Kaffee oder eine gebackene Pizza justament zu dem Zeitpunkt erwartet, wenn wir die Haustür aufschließen, gehört zu den Verlockungsbildern der Politik und Industrie, die uns diese Wirklichkeit schmackhaft machen wollen.

Warum also die Aufregung und die Unkenrufe?

Hier sind nun ein paar Fakten und Gründe:

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