5G–Ausbau? Mobilfunk? WLAN überall? – Unbequeme Daten und Gedanken

Wer heute etwas gegen den Ausbau des Mobilfunks, vor allem gegen die nächste Generation, 5G, sagt oder schreibt, macht sich nicht gerade strafbar, aber fast. Auf jeden Fall macht er sich verdächtig zu den ewig Gestrigen zu gehören, zu den Wohlstands- und Fortschrittsverweigerern und Angstmachern. Daher melden sich auch nur wenige zu Wort. Ich tue das trotzdem, auch wenn ich weder ein Wohlstand- noch Fortschrittsverweigerer bin und auch wenig Angst habe. Aber ich finde, es ist die Pflicht eines Menschen, der die Datenlage auch nur annähernd kennt, ein kritisches Wort zu dieser Situation zu sagen. Daher sage ich vorneweg was ich von diesem Ausbau des Mobilfunknetzes halte. Weiter unten dann die Gründe.

Ich finde diesen Ausbau insgesamt gefährlich. Er sollte gestoppt werden und nicht ohne eine sehr gründliche Risikoabwägung und sorgfältige Forschung vorangetrieben werden. Deshalb habe ich auch die entsprechende Resolution unterzeichnet. Ich halte die schleichende Verstrahlung unserer Umwelt mit elektromagnetischen Feldern im Mikrowellenbereich für eine der größten Bedrohungen der allgemeinen Gesundheit und langfristig auch unseres Wohlstandes.

Vermutlich ist die Gefahr, die davon ausgeht, um Hausnummern größer als die Gefahr, die vom Rauchen ausgeht, auch wenn wir das im Moment nicht so wahrnehmen. Denn elektromagnetische Strahlung stinkt nicht. Und wir spüren keine unmittelbaren Effekte. Dafür bringt sie uns viele Annehmlichkeiten. Von der Navigation in fremden Städten, zu der Möglichkeit rascher Kommunikation, bis hin zur Verfügungsgewalt über die unendlichen Informationen im Internet. Dass wir damit in Zukunft unseren Rasenmäher einschalten können, noch bevor wir nach Haus kommen und dafür sorgen können, dass uns dampfender Kaffee oder eine gebackene Pizza justament zu dem Zeitpunkt erwartet, wenn wir die Haustür aufschließen, gehört zu den Verlockungsbildern der Politik und Industrie, die uns diese Wirklichkeit schmackhaft machen wollen.

Warum also die Aufregung und die Unkenrufe?

Hier sind nun ein paar Fakten und Gründe:

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Glyphosat und andere unbekannte Grössen

Das Gutachten des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zur Unbedenklichkeit von Glyphosat sei zu großen Teilen von den Herstellerangaben plagiiert worden, schreibt die Zeitung „Tagesspiegel“ vom 6.10.17. Was das genau bedeutet, stand nicht drin. Wenn nämlich z.B. faktische Informationen wie die Zusammensetzung etc. kopiert worden sind, ist das ja nicht weiter tragisch. Aber ich gehe mal davon aus, dass auch Bewertungs- und Risikoinformationen zu den kopierten Inhalten gehören. Das BfR teilt auf seiner Webseite mit, das sei normale Praxis.

Ich nehme diese kleine Randnotiz (Achtelspalte im Wirtschaftsteil) aber zum Anlass, um auf eine andere Information hinzuweisen, die mich kürzlich erreicht hat. Es handelt sich um einen schon etwas älteren Artikel, den Swanson und Kollegen 2014 in einem randständigen Journal, ohne Digital Object Identifyer (DOI) publiziert haben [1]. Dass der Aufsatz in diesem Journal erscheint und nicht in einem größeren, kann mehrere Ursachen haben: Entweder die Autoren wollen die Assoziation unterstützen, die das Journal produziert, die non-profit Organisation „Center for Agriculture and Biosciences International“ (CABI); oder die Information ist viel zu heiss für andere Journals; oder die Autoren haben etwas falsch gemacht oder nicht gut genug ausgewertet oder sind Gutachterwünschen von anderen Journals nicht nachgekommen; oder aber sie hatten keine Lust sich den Mühen des wissenschaftlichen Publizierens zu unterziehen.

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Krebs: die modernen Mythen von der Macht unserer Medizin

Ich bin in letzter Zeit gleich mehrfach mit dem Thema „Krebs“ konfrontiert worden. Eine Studienkollegin, die mit mir studiert hat und ein Jahr jünger ist als ich, verstarb gerade an Krebs; letzte Woche war ich bei ihrer Abdankungsfeier. Die Chemotherapie konnte ihr noch etwas an Lebenszeit schenken, aber geheilt wurde sie nicht.

Anlässlich des Journal Clubs unserer Zeitschrift „Forschende Komplementärmedizin“, den man übrigens frei herunterladen kann, habe ich mich mit den Studien beschäftigt, die der homöopathische Arzt und Internist Prof. Frass in Wien gemacht hat. Er hat, kurz zusammengefasst, die erste größere Kohorte Krebspatienten untersucht, die er zusätzlich zur konventionellen Behandlung mit Homöopathie behandelt hat – und sie in einem historischen Vergleich konventionell behandelten Patienten gegenübergestellt [1]. Dabei hat er nur solche Krebsarten genommen, die eine extrem schlechte Prognose hatten. Er fand dabei einen statistisch gesicherten Überlebensvorteil.

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