Studie: Nur wer sich um sich kümmert, kann sich auch gut um andere kümmern

Ich greife heute eine ganz neue Studie auf, die ich für bemerkenswert halte: West und Kollegen haben in JAMA Internal Medicine, also dem Spezialjournal des Journals of the American Medical Association – früher hiess es „Archives of Internal Medicine“ – gerade eben eine Studie publiziert [1], in der sie untersuchten, wie sich ein Training, das auf das Wohlbefinden der Ärzte ausgerichtet war, auf ihre Zufriedenheit im Beruf und ihre Professionalität auswirkte. Das ist aus verschiedenen Gründen wichtig: Wir wissen aus einer klassischen Studie, dass sich das Mitgefühl und die Fähigkeit sich in andere einzufühlen im Verlaufe des Medizinstudiums drastisch und bedenklich verschlechtern [2]. Junge Medizinstudenten kommen voller Enthusiasmus ins Studium, verlieren ihren Idealismus gründlich und werden dann, wenn es dumm kommt, im Verlaufe ihres Arztberufes immer zynischer und brennen schließlich selber aus. Daher war es schon ein Signal allerersten Ranges, dass das JAMA vor ein paar Jahren eine Studie zu einem Achtsamkeitstraining für Ärzte publizierte, eine der ganz wenigen unkontrollierten Beobachtungsstudien die überhaupt je in diesem Journal publiziert wurden [3], die zeigte, dass durch ein Achtsamkeitstraining diese Dynamik umgedreht werden kann. Auf den Punkt gebracht: wer sich einfühlsam um sich selber kümmert, der wird auch fähig, sich um andere zu kümmern. Das gilt nicht nur für Ärzte, sondern für jedermann, würde ich schätzen.

Junge Medizinstudenten kommen voller Enthusiasmus ins Studium, verlieren ihren Idealismus gründlich und werden dann, wenn es dumm kommt, im Verlaufe ihres Arztberufes immer zynischer und brennen schließlich selber aus.

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A call for an open, informed study of all aspects of consciousness

http://www.frontiersin.org/Journal/10.3389/fnhum.2014.00017/full

This opinion article by Etzel Cardeña has been signed by many scientists from all over the world and I am one of the signatories. / Dieser Artikel von Etzel Cardeña in englischer Sprache wurde von vielen Wissenschaftlern aus aller Welt gezeichnet und ich gehöre ebenfalls zu den Unterzeichnern. Harald Walach

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Kommentar zu Francis Beauvais: Ein quanten-artiges Modell in der klinischen Homöopathie-Forschung

KOMMENTAR

Francis Beauvais „A quantum-like model of homeopathy clinical trials“ ist eine der wichtigsten Publikationen zur Homöopathie-Forschung der letzten Jahre, möglicherweise sogar darüber hinausgehend.

Vielleicht ein paar Worte zu Kontext und Hintergrund vorneweg: Francis Beauvais war Mitglied in Jacques Benvenistes Arbeitsgruppe und Coautor der viel zitierten und viel gescholtenen Nature-Arbeit über die Wirkung hochverdünnter Immunglobuline [1]. Jacques Benveniste hat, wie viele vor und nach ihm und die meisten Homöopathie-Forscher und Homöopathen auch heute (noch), immer daran geglaubt, dass es ein subtil-kausales Signal in den homöopathischen Arzneien gäbe, das sich durch kluge und gekonnte Experimentierkunst würde hinreichend stabil und replizierbar isolieren lassen. Wie wir alle wissen, war das nicht der Fall. Beauvais rollt das Scheitern dieses Forschungsmodells auf und zeigt, wie dies nicht nur bei Benveniste, sondern auch bei Nachfolgemodellen, etwa dem von Sainte-Laudy [2], oder dem „digital biology“ Modell von Benveniste [3] ebenfalls sichtbar wurde.

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Methodology for Beginners, Open Online-Course now available in English

My Methodology-Blog (resp. series of self-study-articles or open online-course on methodology) is now also available in English. The first 6 articles are online now! You can read, download and forward the PDFs unchanged for private reading. All rights reserved. For now I have mergend the English versions with the respective german articles here on my … Weiterlesen

Qualitätssicherung im Gesundheitswesen: Der Leitlinien- und Kontrollwahn – und andere Blüten vom European Congress of Integrative Medicine

Wohin der Irrwitz der Qualitätssicherung führt, wenn er aufs Gesundheitswesen übergreift, und zwar dann, wenn er gepaart wird mit einer Sparmentalität, die gleichzeitig Ressourcen beschneidet ist mir in zweifacher Hinsicht auf dem eben zu Ende gegangenen European Congress for Integrative Medicine [www.ecim-congress.org] in Berlin klar geworden.

Qualitätssicherung hat ohne Frage einige positive Aspekte: man weiß, wen man anmeckern muß, wenn was nicht geklappt hat; man hat eine Reihe hübscher Ordner im Büro stehen; man hat sich viel Gedanken gemacht, wie man Prozesse optimieren kann – und manches davon wird vermutlich sogar umgesetzt. Außerdem hat man aus dem Nichts eine ganze Reihe Stellen in den tertiären Zirkeln der Schattenwirtschaft geschaffen, dem Dienstleistungssektor.

Mittlerweile ist es so weit, dass man ohne Qualitätssicherung bald nicht mehr existieren darf…

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