Video: Interview zu Medizin, Philosophie, Bewusstsein, Meditation

Ein Interview von knapp 20 Minuten, das Frau Dr. Schröder-Liefring mit mir geführt hat. Meine Sicht auf Gesundheitspolitik, zur Bewusstseinsforschung und Meditation. Die Fragen im Einzelnen: ab 0:12 – Eine Vision für das deutsche Gesundheitssystem ab 2:45 – Was bedeutet „Bewusstseinswandel“ für die Medizin? ab 6:46 – Sind asiatische Meditationsmethoden besser als europäische Ansätze? ab … Weiterlesen

Ioannidis‘ Zitationsdatenbank, ein kleiner Bauchpinsler – und ein paar Gedanken zum Thema „Wissenschaftlichkeit“

John P.A. Ioannidis, der derzeit vermutlich bekannteste und einflußreichste Methodiker und Public Health Forscher 1-3, hat vor Kurzem eine Datenbank mit standardisierten Zitationsmetriken für die ca. 100.000 weltweit am meisten zitierten wissenschaftlichen Autoren (von ca. 6.8 Millionen) publiziert4. Ich hab‘ ein bisschen drin geschnüffelt und mich gefreut. Denn ich habe mich auf Platz 31.716 (von über 100.000) wiedergefunden und kann mich damit zu den 5 Promille weltweit meistzitierten Autoren rechnen. Chapeau! Klar, Ioannidis landet selbst auf Platz 69, und einige meiner Freunde und Kollegen habe ich auch wiedergefunden: Klaus Linde auf Platz 19.488, Peter C. Gøtzsche (https://www.deadlymedicines.dk/) auf Platz 1.849, mein Kollege Jonathan Schooler auf Platz 17.732, der Nestor der Meditationsforschung Richard Davidson auf Platz 211. Wer will kann sich ja von der Webseite des Journals PLoS Biology und dem Artikel die „supplementary files“ herunter laden und sich diese selber genauer ansehen. Eine Erklärung der Tabellenköpfe findet sich hier.

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In Praise of Political Incorrectness

Our Political Correctness Culture is as Bad as Any Tribal Taboo: Comments on Two Victims of PC – Peter C. Gøtzsche and Dieter Schönecker

I wrote in English for a change, as my topic addresses an international audience. Those who do not understand English well enough may be interested in a German abstract.

Political Correctness

Tribal taboos, like overstepping an imaginary boundary, eating the wrong type of food, etc. are ridiculed by us modern people. We think they are irrational and we do not need them. Wrong. We have an even worse version of taboo: political correctness (PC). The role and function of such a system of behavior can be illustrated by a nice story, which my friend and colleague Volker Sommer told me, who used to run a primate observation station in Nigeria and has produced lots of data about the behavior of free-ranging primates like bonobos, chimpanzees and gorillas [1].

He observed the behavior of two tribes of chimpanzees, living in close proximity, except they were separated by a river and thus had developed different cultural rituals that served to distinguish them from others: One of them used to poke sticks into an ant-heap and then lick the ants, while the other tribe did not do that. Licking the ants, Volker explained to me, was not particularly funny, as they exude their typical acid that burns and pricks, and for food purposes the ants were not really very useful, as the chimps had plenty of food.

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Das neue Narrativ: Vom Patienten zum Agenten

Ich habe mich in der letzten Zeit ein bisschen mit theoretischen Fragen beschäftigt. Dazu gibt es ein neues Editorial von mir („We need a new narrative: Agents instead of patients”), das frei verfügbar ist [1] und einen ausführlicheren Artikel, den ich zusammen mit dem britischen Medizinphilosophen Michael Loughlin geschrieben habe und der ebenfalls frei verfügbar ist [2]. Wen die Argumentation interessiert, der findet ausführlichere Gedanken in diesen Texten.

Kurz zusammengefasst handelt es sich um folgendes Argument:

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