CAM-Bashing im „Focus“: Gerührt und nicht geschüttelt

Bekannte und Freunde, die in Wissenschaftsredaktionen von Zeitschriften und Fernsehen arbeiten, haben mir erzählt, dass der Informationsmarkt in Wellen verläuft. Auch hier gäbe es eine „Mainstream-Meinung“, der sich nur ganz kluge, sehr angesehene und unabhängige Autoren entziehen können. Das ist ein bisschen wie in der Wissenschaft, scheint mir.

Auch im Wissenschafts-Journalismus gibt es eine „Mainstream-Meinung“, der sich nur ganz kluge, sehr angesehene und unabhängige Autoren entziehen können.

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Wer hätte das gedacht? Die Politik kümmert sich um die Komplementärmedizin!

Am 26.6.2013, kurz vor dem akut gähnenden Abgrund des Sommerlochs, stellten Dr. Frank-Walter Steinmeier und 15 Abgeordnete der SPD-Fraktion eine sog. „kleine Anfrage“ an die Bundesregierung zur Bedeutung der Komplementärmedizin. Bei mir stand zu dem Zeitpunkt schon die Vorferienhektik vor der Tür, daher bin ich nicht mehr dazugekommen, das zeitnah zu kommentieren. Dadurch haben wir nun den Vorteil, dass wir auch gleich die Antwort der Regierung bestaunen können.

Ich bring dann mal kurz unsere Regierung auf den neuesten Stand:
Nachträge zur Regierungsantwort auf die „kleine Anfrage“ der SPD-Fraktion an die Bundesregierung zum Stand der Komplementärmedizin in der Republik im Juni 2013. [1]

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Masterstudiengang „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“ – Bewerbungsfrist 2013

Am 15.9.2013 läuft die diesjährige Einschreibungsfrist für den Studiengang „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“ offiziell ab. Dieses Jahr beinhaltet das Studium zum letzten Mal die lebenslange Flatrate. Wir würden uns freuen, Sie dabei zu haben!

Okkultismus im Quadrat – Die vermeintliche Sicherheit der Evidence Based Medicine (EBM)

Gleich vorneweg, damit wir uns nicht falsch verstehen: Evidence Based Medicine (EBM) ist an sich eine gute Sache, wenn sie denn das ist, was sie ursprünglich sein sollte [1]:

1. Die beste momentan verfügbare wissenschaftliche Datenbasis
2. im Verein mit dem klinischen Urteil des Arztes, das
3. die Präferenz des Patienten berücksichtigt.

Wenn hierzulande das Wort EBM in den Mund genommen wird, vor allem von solchen Leuten, die nicht viel davon verstehen, wird aber meistens 2 und 3 vernachlässigt oder gar komplett weggelassen. Diese Leute lesen dann häufig „wissenschaftliche Datenbasis“ falsch als „Ergebnis randomisierter, placebokontrollierter, klinischer Studien“.

Gerade raschelt es ja in solcher Weise wieder im Blätterwald: die Liberalen Hochschulgruppen (LHG) Nordrhein-Westfalens werfen Barbara Steffens, der Ministerin für Gesundheit in NRW, vor, sie würde dem „Okkultismus“ Tür und Tor öffnen. Warum? Weil sie der Komplementärmedizin, vor allem der Homöopathie wohlgesonnen sei. „Okkultismus ist die Philosophie der dummen Kerle“, so zitieren die LHG aus NRW Adorno als Antwort auf derlei „okkultistischen Unsinn“.

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Heiße Luft von Markus C. Schulte von Drach

Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass die Komplementärmedizin, die Homöopathie zumal, so wichtig ist, dass die SZ online ihr gleich zwei Seiten widmet (*), um eine weitere Ausbreitung der Unheilslehre zu verhindern. Ich dachte, nach allem was man in den letzten Jahren so lesen konnte, sie wäre tot, wissenschaftlich erledigt und ohnedies nur von Randständigen benützt, von Unverbesserlichen und irrationalen Esoterikern, deren es ja nur ganz wenige in unserer aufgeklärten Welt gibt. Weit gefehlt. Anscheinend ist die Gefahr, dass die Welt von der „Wahnsinnslehre Komplementärmedizin“ in den irrationalen Abgrund gezogen wird so groß, dass man richtig ins Horn blasen muß, um die Geister der Vernunft zu den Fahnen zu rufen.

Das hätte ich jetzt nicht gedacht, dass die Komplementärmedizin, die Homöopathie zumal, so wichtig ist, dass die SZ online ihr gleich zwei Seiten widmet

Was ist geschehen? In Zürich wird gerade der Lehrstuhl für Naturheilkunde neu vergeben. Er war vom Zürcher Volk vor vielen Jahren geschaffen und seit dieser Zeit von Prof. Reinhard Saller, einem kenntnisreichen Phytotherapie-Forscher und Arzt besetzt. Dass dieses Wirken segensreich war und die Stelle daher weiterbestehen sollte, stellte offenbar eine Strukturkommission fest, so dass sie wieder ausgeschrieben wurde. Dazu gab es ein offizielles Ausschreibungsverfahren, eine ganz Reihe von Bewerbern, von denen fünf ausgewählt und eingeladen wurden öffentlich und intern vor der Kommission ihre Forschungen und Vorstellungen vorzutragen. Soweit ein ganz gewöhnlicher Vorgang.

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