Gesichtsmasken führen zu gefährlich hohem Kohlendioxidniveau in der Einatemluft von Kindern

Unsere Maskenstudie ist in der Langfassung neu publiziert

Ein Werkstattbericht und einige Gedanken dazu

Unsere Maskenstudie hat den Kohlendioxidgehalt in der Einatemluft von 45 Kindern unter Gesichtsmasken gemessen. Sie ergab, dass die eingeatmete Luft unter Gesichtsmasken bei Kindern inakzeptabel hohe Werte an Kohlendioxid enthält, nämlich etwa 1,3 Volumen-% bis 1,4 Vol.-% oder 13.000 bis 14.000 parts per million. Normaler Kohlendioxidgehalt im Freien ist 400 ppm oder 0,04 Vol.-%. Das Umweltbundesamt und verschiedene Schutzbestimmungen haben festgestellt, dass 2.000 ppm oder 0,2 Vol.-% die Obergrenze sind, oberhalb derer Gesundheitsschäden nicht ausgeschlossen werden können. Für Kinder sind solch hohe Werte, wie wir sie bereits nach 3 Minuten gemessen haben, absolut inakzeptabel. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Kinder von Coronainfektionen und Sars-CoV2 weder stark bedroht sind, noch wichtige Infektionsverbreiter sind.

Weiterlesen

Neu und alt – eine Reise nach Litauen…

…zu einem Workshop des Next Society Instituts und einige Gedanken zu neuen und alten Religionen

Das Next Society Institute

Ich war gerade für einige Tage in Litauen, in der Hauptstadt Vilnius, zu einem Treffen des Next Society Instituts an der Kazimieras Simonavičius Universität, dem ich seit einem halben Jahr angehöre. Das ist ein Think-Tank einer kleinen Gruppe von Wissenschaftlern, die neue Konzepte für verschiedene Bereiche der Gesellschaft entwickeln (Abb. 1-4). Wir planen eine Serie von jährlichen Konferenzen mit konstruktiven Modellen für die Zukunft.

Abbildung 1 – NSI-Mitglieder Lars Clausen, Augusto Sales und Miguel Pérez-Valls beim Zuhören; Skizzen Franz Hoegl

Im Gegensatz zum momentanen Trend, der alles in das Prokrustesbett einer einzigen wahren Perspektive zwängt und einer Wahrheit unterordnet, gehen wir davon aus, dass es viele Alternativen, viele Äußerungsmöglichkeiten von Kultur, Menschsein, Gesellschaft gibt, und damit auch verschiedene Zukunftsentwürfe, „Futures“ auf Englisch, also Plural, und nicht nur die totalitäre eine Zukunft, eine Wahrheit, eine Gesundheit, eine Politikform, eine Religion, eine irgendwas. Die konzeptuelle Basis ist die Theorie sozialer Systeme von Niklas Luhmann [1].

Weiterlesen

Praktische Verschwörung(stheorie) 2: Voraussagen

Wir haben im letzten Blog die Funktion von Theorien und mögliche (Verschwörungs-)Theorien zum Verständnis der Coronakrise beleuchtet. Ich sagte dort, dass eine wichtige Funktion von Theorien und theoretischen Modellen die Vorhersage ist. Das bedeutet konkret: Man überlegt sich, was, wenn eine Theorie stimmt, noch alles passieren müsste oder folgen sollte.

So werden wissenschaftliche Theorien getestet: Man leitet sog. „Vorhersagen“ ab, also Konsequenzen aus der Theorie, die man dann empirisch oder experimentell testet. Aus der Quantentheorie hat man über 350 experimentelle Vorhersagen abgeleitet, sie experimentell getestet und in keinem Fall hat der experimentelle Test die Theorie widerlegt. Daher gilt diese Theorie als eine der am besten bestätigten Theorien in der Wissenschaft.

Wie funktioniert eine solche Vorhersage und Testung? Ein Beispiel aus der Corona-Impfstrategie: Wenn es stimmt, dass die mRNA-Vakzine Blutgerinnsel auslösen, wie Impfkritiker sagen, dann müsste man in der Blutdiagnostik Zeichen dafür finden, nämlich d-Dimere. Das sind Spaltprodukte des Fibrins, also eines Eiweißproduktes, das bei Blutgerinnung entsteht. Nach meinen persönlichen unsystematischen Befragungen verschiedener Ärzte ist das so: Nach Covid-19 Impfungen werden vermehrt solche d-Dimere gefunden, vor allem wenn Menschen über Probleme berichten.

Weiterlesen

Praktische Verschwörung(stheorie)

Verschwörungstheorien in der Corona-Krise

Theorien

Es gibt nichts Praktischeres als eine Theorie“, soll Einstein gesagt haben. Egal ob echt oder gut erfunden, dieser Spruch ist gut. Ich will daher in diesem Blog einmal die Funktion von Theorien beleuchten, in der normalen Wissenschaft, aber auch in der Corona-Krise, wo ja – Teufel bleib mir vom Leib – vor allem „Verschwörungstheorie!“ gerufen wird und dann das Denken abgleitet.

Was also ist das „Praktische“ an einer Theorie? Theorien im weitesten Sinne leiten unsere Wahrnehmung. Sie drücken aus, was wir aufgrund unseres Vorwissens erwarten. Die Alltagstheorie, dass die Sonne im Osten aufgeht und im Westen untergeht, ist so eine gebündelte Erfahrung. Das Bündeln früherer Erfahrungen in eine Erwartung, nach der wir handeln, ist nützlich, oder, um mit Einstein zu reden, praktisch. Denn es erspart uns, alles wieder von vorne zu entwickeln. Wahrnehmung ohne Theorie geht kaum, oder jedenfalls nur in speziell gereinigten Bewusstseinszuständen. Husserl, der Begründer der Phänomenologie, sprach davon, dass wir unsere ganzen Vormeinungen (also „Theorien“) weglassen müssen, wenn wir die Wirklichkeit so wahrnehmen wollen, wie sie ist [1]. Das ist ein hehrer Aufruf, der auch von den spirituellen Meditationstraditionen immer wieder gemacht wird: mentale Konditionierungen loslassen, um ganz im Moment wahrzunehmen, was ist. Wer viel meditiert, schafft das auch hin und wieder. Aber dauernd wäre das wohl zu anstrengend. Wir sind eben auch historische Wesen und bündeln unsere Erfahrung – individuell und kulturell – in innere Modelle der Welt. In der Wissenschaft heißen solche Modelle „Theorien“.

Weiterlesen

Entweder–Oder? Nichts von alledem.

Gedanken und neue Daten zu Impfungen, Lockdowns und anderen Merkwürdigkeiten in der Covid-19 Debatte

Das höchste Gut sei Gesundheit, heißt es. Ich bin mir nicht sicher, ob das stimmt. Genauer gesagt, ob dieser Satz stimmt, hängt vermutlich davon ab, wie wir Gesundheit bestimmen. Landläufige Definitionen gehen von der Abwesenheit von Krankheit aus. Neuere Überlegungen weisen eher darauf hin, dass man auch mit Krankheiten gut leben kann, vorausgesetzt, man kann das tun, was einem wichtig ist. Vielleicht ist dazu vor allem auch eine gewisse Freiheit nötig? Nämlich Freiheit von Angst – die einen meistens hindert an dem, was man gerne täte. Freiheit von materiellen Sorgen – die einen ebenfalls sehr einschränken. Freiheit von Sorgen um die Zukunft – die auch nicht gerade hilfreich sind. Vielleicht ist also gerade Freiheit mindestens ebenso wichtig wie Gesundheit, genauer gesagt ein wichtiger Aspekt von Gesundheit? Wie würden wir einen Menschen charakterisieren, der körperlich gesund in einer Zelle auf die Vollstreckung seines Todesurteils wartet, obwohl er vielleicht sogar unschuldig verurteilt wurde? Gesund? Armselig? Auch das wird vielleicht gar nicht so leicht feststellbar sein.

Ich weise mit dieser kleinen Denkübung darauf hin, dass die viel betriebene Praxis, Werte gegeneinander zu setzen, nicht zielführend ist. Man kann nicht Gesundheit gegen Freiheit setzen und umgekehrt. Der „entweder-oder“-Denkstil, darauf habe ich schon öfter hingewiesen, führt bei komplexen Fragen fast immer in die Irre. Denn das „entweder – oder“, das wir aus der zweiwertigen, aristotelischen Logik kennen und dem Maschinen folgen, hilft nur bei der Lösung sehr fest umrissener Fragen, die man mit Aussagelogik abbilden kann. Die tiefen Lebensfragen sind meistens komplexer und benötigen einen Denkstil, der inklusiv ist, oder dialektisch, oder meinethalben komplementär [1]. Also einen Denkstil, der imstande ist, das Gegenteil mitzudenken und irgendwie einzuschließen und so entweder zu etwas Neuem oder zu einer Synthese zu finden.

Weiterlesen