Abstand – zur Panik (5). Neue Daten und Überlegungen zur Covid-19-Ausbreitung

Ich habe zu meinen letzten Beiträgen sehr viele dankende und aufmunternde Worte gehört, aber auch ein paar kritische Rückmeldungen bekommen. Daher hier noch ein paar neue Informationen und Ergänzungen, sowie einige Überlegungen.

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Abstand – zur Panik (2). Daten und Reflexionen zur Covid-19-Pandemie

Aktuell sind zwei neue Studien zu Sars-CoV-2 publiziert worden [1], die das, was ich in meinem letzten Blog zum Thema geschrieben habe, mit Daten unterlegen. Das Erste ist, soweit ich sehe, eine der ersten kompletten retrospektiven Kohortenstudien an einer Kohorte von 416 Patienten, die im Februar in Wuhan mit Covid-19 Infektion ins Krankenhaus kam und dort mit dem vorhandenen Test positiv getestet wurde. Das Zweite ist eine retrospektive Studie an 1524 Krebspatienten in einem Krebszentrum in Wuhan.

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Abstand – zur Panik. Fakten, Reflexionen, Gedanken zur Covid-19 Pandemie

Ich habe mich in den letzten Tagen an eine Episode aus meiner Studentenzeit erinnert gefühlt. Ich war damals ein Jahr in London zum Studium und spielte im Orchester der Universität Oboe. Wir probten eine ziemlich heikle Symphonie von Schostakowitsch. Die erste Seite der Partie war schon komplex. Ich blätterte um und fiel fast vom Stuhl: zwei Seiten nichts als Sechzehntelnoten in relativ raschem Allegro-Tempo, alles schwarz, sozusagen. Es war eigentlich chancenlos das gut zu spielen, selbst wenn man es geübt hatte, und vom Blatt war es praktisch unmöglich. Schon nach den ersten Takten war ich verzweifelt. Da fiel mein Blick auf eine fette Bleistiftnotiz, die irgendein Vorgänger oben auf die Noten geschrieben hatte:

„DON’T PANIC!“

stand da: „Nur keine Panik!“. Ich erinnere mich noch gut, wie mich allein dieser Spruch beruhigte. Zwar machte ich immer noch Fehler, aber ich war nun in der Lage, mich fürs Erste durch diese schwere Passage zu schummeln, ohne den Anschluss zu verlieren.

Das scheint mir im Moment das Wichtigste zu sein: nur keine Panik. Diese Realisierung hat mich damals gerettet. Sie hat die Noten nicht leichter gemacht, das Tempo nicht langsamer, die Technikanforderungen nicht anders. Aber sie hat durch die Beruhigung dazu beigetragen, dass alles nicht mehr ganz so dramatisch war.

Das Wichtigste, was wir jetzt brauchen ist: raus aus dem Panikmodus. Das Nächste ist, sich die Fakten aus einer gewissen Distanz und mit etwas Nüchternheit anzusehen. Was macht diese Corona-Virus Pandemie? Wie gefährlich, wie tödlich ist sie? Für wen? Wie lange?

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