“Sowohl als auch” statt “entweder-oder” – oder: wie man Kategorienfehler vermeidet

„Was ist tiefer: Teller oder Tasse?“, fragte neulich wer. Nach einigem Nachdenken sagte ich: „Naja, kommt drauf an, wie tief der Teller oder die Tasse wirklich sind, nicht wahr?“ „Falsch“, sagte der Schlaumeier. „Die Oder“. Klar. Egal wie tief eine Tasse oder ein Teller sind, die Oder, also der Fluss, an dem Frankfurt (Oder) liegt, wo ich arbeite, ist immer noch tiefer.

Der Witz – der natürlich gesprochen besser funktioniert als geschrieben – macht sich eine implizite Denkgewohnheit zu Nutze. Wir denken sehr häufig in den ausschließlichen Kategorien „entweder–oder“. Dabei übersehen wir das mögliche Dritte, Vierte, oder Fünfte. Darauf will ich ein bisschen Aufmerksamkeit und Zeit verwenden, weil mich das schon lange umtreibt.

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