Mausetot durch Homöopathie!? Edzard Ernst und der große Killer „Nix“

Edzard Ernst gilt als der weltweit erste Professor für Komplementär- und Alternativmedizin. Auf jeden Fall ist er der Erste, der mehr systematische Überblicksarbeiten geschrieben hat, als ein durchschnittlicher Wissenschaftler in seiner Laufbahn je lesen wird. Ob er sie nur geschrieben, oder auch gelesen hat, darüber sind sich nicht alle Fachleute einig, aber publiziert hat er jedenfalls ganz viele. Ob sie genuin sind, also nicht einfach Klone mit ein und der gleichen genetischen Matrix, daran ist schon sehr ernsthaft gezweifelt worden (1).

Jawohl. Sie haben richtig gehört: richtige tödliche Nebenwirkungen hat sie, die Homöopathie. (Sagt Edzard Ernst)

Jetzt hat er, genauer vielleicht seine Fellows oder Doktoranden, wieder so einen Review geschrieben, nämlich darüber, wie schlimm die Homöopathie ist. Sie bringe nämlich Leute um (2). Jawohl. Sie haben richtig gehört: richtige tödliche Nebenwirkungen hat sie, die Homöopathie. Es ist zwar nix drin in ihr. Aber in der Postmoderne kann man auch mit Nix Leute umbringen. Man braucht nur ausreichend viel Nix zu geben. Oder statt etwas tun, nix tun, Nix C1000 wäre ja tausend mal nix zu tun. Oder Nix 10M wäre 10.000 mal nix zu tun, also richtig viel nix tun, ist ja dann so, als hätte man nicht nur nix, sondern rein gar nix getan, und daran sterben die Leute, oder so.

Aber jetzt mal Spass beiseite:

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Placebologie – das Ende einer Ära?

Vor kurzem war ich auf einer Tagung zum Thema „Placebo“ eingeladen, die das Ethik-Zentrum der Universität Zürich auf dem Monte Veritá in Ascona veranstaltete. Etwa 80 Leute waren da versammelt, darunter viele von denen, die sich schon seit Jahren Gedanken über die Wirkung und Wirkungsweise von Placebos machen. „Placebos“ sind ja jene Substanzen, die in klinischen Studien zur Kontrolle eingesetzt werden. Sie enthalten keine pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffe und dienen daher dazu, die sogenannten „Kontexteffekte“, die „Erwartungseffekte“ oder allgemeiner: die psychologischen Effekte abzupuffern, die bei jeder Behandlung entstehen, damit man die „reine“ Wirkung einer Substanz beurteilen kann.

Dieses Vorgehen läutete in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts die pharmakologische Ära ein. Sie verhieß, dass bald für alle möglichen Krankheiten eine pharmakologische Substanz vorhanden sein würde, die sie heilen kann. Die ersten wirksamen Arzneimittel dieses Typs waren, nach den Opiaten zur Schmerzbehandlung, die Antibiotika. Diesen folgten viele andere. Immer mußte man ihre Wirksamkeit nachweisen. Sie müssen wirksamer sein als der Behandlungskontext, also wirksamer als Placebo.

Interessanterweise ist nun das Placebo, genauer gesagt: die therapeutischen Prozesse, die durch Placbobehandlungen ausgelöst werden, in den Focus der Wissenschaft geraten.

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Quacksalberei – 1

Das Wort „Quacksalber“ kommt daher, dass früher viele Wanderärzte mit quecksilberhaltigen Salben versucht haben, Geld zu machen und, z.B. Syphilis und andere Geschlechtskrankheiten oder bakteriell bedingte Hautkrankheiten behandelt haben. Weil Quecksilber ein potentes Antibiotikum ist, hat das auch – zunächst – oft funktioniert. Weil Quecksilber aber auch das giftigste natürlich vorkommende Element ist, das wir kennen, wurde den Leuten nicht dauerhaft geholfen, sondern sie wurden erst richtig krank, und das „Quecksalben“ oder „Quacksalben“ wurde verboten.

Heute wird das Wort vom Quacksalber meistens abschätzig verwendet und fast immer auf Vertreter der komplementär- oder alternativmedizinischen Zunft von jenen angewandt, die meinen, sie stünden allein auf dem wahren Boden der Wissenschaft. Ob sie Recht haben, lassen wir mal dahingestellt sein. Tatsache ist, dass es Quacksalberei, also allenfalls kurzfristig wirksame oder unwirksame Therapiemassnahmen oder solche die langfristig Schaden zufügen überall gibt.

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