Im Dienste der Gesundheit oder des Geldes? – Eine neue Analyse zu Arzneimittelentwicklungskosten und Einnahmen

Kosten für Krebsmedikamente, neue Cytostatika oder Immuntherapeutika sind enorm. 100.000 US$ bis 200.000 US$ pro Jahr sind eher die Regel als die Ausnahme. Wenn die Medikamente auf dem Markt sind, übernehmen die Kassen die Kosten ohne mit der Wimper zu zucken. Die Medikamente erhalten eine Zulassung, wenn Studien zeigen können, dass sie besser sind als bereits vorhandene Präparate oder als Placebo, oder mindestens gleich gut und dazu ein paar Vorzüge aufweisen können, etwa ein besseres Verträglichkeitsprofil. Warum diese Medikamente so teuer sind? Schuld daran seien die hohen Entwicklungskosten, sagt die Industrie.

Schuld daran seien die hohen Entwicklungskosten, sagt die Industrie.

Diese Behauptung entlarvt eine neue Publikation in JAMA Internal Medicine als ziemlich dreiste Lüge [1]. Dass die Kommunikationen der pharmazeutischen Industrie nicht von moralischen Maßstäben geprägt sind, wissen wir aus verschiedenen Publikationen schon lange [2, 3]. Genauer gesagt kann man davon ausgehen, dass Lügen der operative Modus ist, der im Neusprech dann als „günstig präsentieren“, „die positive Botschaft herausstellen“ etc. erscheint [4, 5].

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