Burka für alle – Ein Beitrag zur hygienischen Versorgung und zum wirtschaftlichen Aufschwung in der Covid-19 Krise

Das Covid-19-Virus ist vor allem deswegen so hinterlistig, weil man es übertragen kann, obwohl man noch gar nicht weiß, dass man es hat. Darum ist Mundschutz Bürgerpflicht, vor allem um andere zu schützen. In Österreich darf man ohne Mundschutz schon nicht mal mehr zum Spar. Die Idee, dass man sich dabei selber schützt, ist zwar weit verbreitet, aber falsch. Außerdem haben wir gerade das Zentralproblem, dass die Wirtschaft am Boden liegt und Mundschutz rar geworden ist, weil Trump alles aufkauft. Hier ist ein Vorschlag, wie man alle Probleme mit einem Mal beseitigt:

Alle Textilfabriken des Landes, Nähereien für Autositzbezüge und derlei Betriebe werden umgestellt, um 82 Millionen Unisex-Burkas zu erzeugen. Einen für jeden Bürger und nach Vollversorgung nochmals 82 Millionen, als Ersatz und zum Ausgehen am Sonntag. Auf Kosten des Staates. Jawoll. Denn welches Kleidungsstück wäre geeigneter in Zeiten der Seuche? Schon bei den mittelalterlichen Pestseuchen wurden sie angewandt und so hinterwäldlerisch waren sie im Mittelalter auch wieder nicht, wie alle denken.

Das Kleidungsstück ließe nur die Augen frei und man könnte niemand anhusten. Mann und Frau könnten damit nicht einfach so von jemandem angehustet – und schlechterdings auch nicht geküsst werden. Mit einem kleinen Gesetzesvorstoß könnte man das Vermummungsverbot kippen und schon wäre der Weg frei für die universelle Hygiene.

Für Politiker könnte man besonders fintenreich gleich ein kleines Mikrofon innen einbauen. Das könnte man dann, je nach Politiker, anschalten oder nicht. Letzteres vor allem bei solchen, deren Kommentar man nicht hören will. Wenn sie dann öffentlich kommentieren wollen, könnte man das Mikrofon mit einer Lautsprecheranlage verbinden. Sobald sie dummes Zeug reden, würde man den Ton einfach abschalten. Das wäre dann noch ein praktischer Nebeneffekt.

Weil Politiker sowieso der Gefahr der Ansteckung besonders ausgesetzt sind und man sie speziell schützen muss, könnte man bei ihnen auch auf die Augenöffnung verzichten. Damit man weiß, wer sich dahinter verbirgt, könnte man vorne das Konterfei aufdrucken. Das hätte noch den aparten Nebeneffekt, dass die Gesichter immer freundlich wären. Zwar könnte sich dann einer rasch ins falsche Gewand werfen und Aussagen im Namen des politischen Gegners treffen und so dessen Ruf zerstören, aber über das Problem müssten sich dann die diversen Doppelspitzen verständigen. Für die könnte man Doppelburkas anfertigen.

Die Unisex-Burka wäre auch ein Beitrag zum Religionsfrieden. Überhaupt bräuchte sich dann niemand mehr über die wenigen Burkaträgerinnen aufregen, die sich aus religiösen Gründen so kleiden. Man könnte katholische und evangelische und muslimische und buddhistische und materialistische Burkas fertigen, in den entsprechenden Farben: die materialistischen wahlweise aus Alufolie oder mit Atomen aufgedruckt; die buddhistischen in Orange, die katholischen in Violett und nach Ostern in Rot. Der Papst könnte eine weiße kriegen und die evangelischen Landesbischöfe weiß-schwarz gestreift.

Weiterhin könnte man für die Landesoberhäupter welche in den Landesfarben herstellen lassen. Söder hätte dann eine mit blau-weißen Rauten vorne und rot-weißen fränkischen Querstreifen hinten oder vielleicht besser umgekehrt. Sehr apart macht sich sicher auch die sächsische grün-gelbe Querstreifung. Dem Berliner Senat würde man die hübschen Bären aufdrucken. So käme langsam wieder ein Straßenbild zusammen, wie man es aus dem Mittelalter kennt.

Weil der Mund naturgemäß verhangen wäre, würden die Leute viel weniger dummes Zeug reden, was das öffentliche Leben enorm entlasten würde, so dass man auch Restaurants und Kaffees wieder aufmachen könnte. Nur müsste man sich dann zur Nahrungsaufnahme eine kluge Maßnahme zum temporären Offenhalten des Mundschlitzes einfallen lassen. Das könnte so gehen: Man befestigt an den Augenlidern mit Gummi arabicum je einen Faden, der über ein leichtes Gestell an der Stirn und Rollen mit einem Stoffteil verbunden ist, der den Mund schützt. Schließt man dann genießerisch die Augen, wird über die Vorrichtung der Stoffteil angehoben und man kann z.B. den Kaffee schlürfen, sich was in den Mund stecken (lassen), oder als Katholik die hl. Kommunion empfangen.

Das hätte den angenehmen Nebeneffekt, dass die Leute langsamer essen, bzw. erst schauen, dann essen, dann wieder schauen. Dadurch würde sich das Esstempo verlangsamen, was nachgewiesenermaßen und evidenzbasiert zu einer Reduktion der zugeführten Kalorien und dadurch gleich zur Gewichtsabnahme der Nation führen würde. Die Gesundheitseffekte, die dann entstünden, könnten die Ökonomen aufrechnen, die grad mit der Bezifferung der Krise beschäftigt sind, was die Selbstmordrate in dieser Zunft senken würde. Auch ganz praktisch.

Und weil endlich Schluss wäre mit der politisch unkorrekten Ausgrenzung von Menschen anderen Glaubens, hätten auch die Linken nichts mehr zu stänkern. Die Rechten könnten ihre Feindbilder nicht mehr von ihren Kameraden unterscheiden und so würden sich die politischen Ränder in Nichts bzw. Wohlgefallen auflösen, was eigentlich allen nur recht sein kann. Die Juden können ihre Kippa unter der Burka tragen, die Fußballfans ihren Undercut und die Kardinäle ihre Käppis. Die Burka, die große Gleichmacherin, würde alles gleichermaßen mit Wohlwollen oder Indifferenz bedecken.

Weil wir schnellstmöglich 82 Millionen solcher Teile bräuchten, 164 Millionen inklusive der Sonntagsversion, würde das innerhalb kürzester Zeit auch die Kurzarbeit beenden. Das einzige Problem bildet der Nachschub an Stoff. Ich glaube, das ließe sich lösen. Denn da jetzt weit weniger Leute in die neuen Intensivbetten kommen, haben wir mengenweise Betttücher übrig, die sich bestens eignen würden. Sollte das nicht reichen, würden wir einfach die chinesische Regierung um zwei Flugzeugladungen Betttücher bitten. Das haben die sicher übrig. Denn jetzt, wo doch dort so viele Leute aus den Krankenhäusern entlassen worden sind, werden sie nicht mehr so viele Laken brauchen.

Na, und da sag noch einer, das Virus sei eine Plage, oder noch schlimmer, eine Katastrophe. Nein, es hätte sich als Segen herausgestellt: So friedlich wird es dann schon lange nicht mehr zugegangen sein.