Intensivstationen, Impfpflicht und mehr

Wir beginnen heute mit einem kleinen Quiz. Ich habe vor Kurzem folgenden Text zu den katastrophalen Zuständen auf deutschen Intensivstationen in einer wissenschaftlichen Zeitschrift gefunden. Dort wird über eine Umfrage unter den Pflegenden berichtet, und die Autoren schreiben:

Intensivmedizin – Versorgung der Bevölkerung in Gefahr

Auf die Frage nach einer generellen Unzufriedenheit im Beruf antworteten 68 Prozent [der befragten Intensivpflegenden] mit einem „Ja“. Eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in den letzten Jahren empfanden 97 Prozent der Befragten.“ 97 % sagen, dass die Arbeitsbelastung deutlich zugenommen hat und die Arbeitsbedingungen sich deutlich verschlechtert haben. 37 % wollen den Beruf verlassen, 34 % wollen die Arbeitszeit reduzieren. „Die Gründe für die von den Intensivpflegenden genannten schlechten Arbeitsbedingungen liegen klar auf der Hand. Zu ihnen zählen die hohe Arbeitsbelastung, geringe Wertschätzung insbesondere durch die Krankenhausträger, schlechte Betreuungs- und Personalschlüssel sowie die mäßige Bezahlung.“

Preisfrage: Aus welchem Jahr stammt dieser Text?

Er stammt aus dem Jahr 2019 und bezieht sich auf eine Umfrage aus der Zeit davor [1]. Der Intensivmediziner Karagianidis hat schon damals, am 8. März 2019, Alarm geschlagen und geschrieben, die Versorgung der Bevölkerung sei in Gefahr. Und zwar nicht, weil wir zu wenig Kapazitäten haben, sondern weil wir zu schlecht mit unserem Personal umgehen. In derselben Arbeit stellen Karagianidis und Kollegen fest: Deutschland hat mit Abstand die meisten Intensivbettenkapazitäten in Europa. Die Probleme sind struktureller Natur: Die Pflegenden werden zu schlecht bezahlt. Die Kliniken, vor allem die privaten, wollen (und müssen) Gewinne machen und tun dies, indem sie Personalkosten einsparen. Die Arbeitgeber geben den Pflegenden zu wenig Wertschätzung in Form von angemessener Bezahlung, flexiblen Diensten, ausreichend Zeit etc. Es lohnt sich, die Grafiken der Statistiken in der Originalarbeit anzusehen. Sie sagen alles, was man wissen muss.

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Überleben wir den Tod?

Der Tod, das Killervirus SARS-CoV2 und unsere kollektive Angst

Vor kurzem hat der US-amerikanische Philanthrop Robert T. Bigelow, der ein eigenes Institut betreibt, die vermutlich höchste Summe ausgelobt, die für Forschung auf dem Gebiet der Grenzgebiete, wenn nicht sogar überhaupt im Wissenschaftsbetrieb, ausgelobt wurde; nur die Nobelpreise sind meines Wissens höher dotiert. Insgesamt 1,8 Millionen Dollar soll es für einen Text geben, der unwiderruflich belegt, dass der Tod nicht das absolute Ende des Bewusstseins bedeutet. Dieser Tage findet die Preisverleihung in Las Vegas, Nevada, statt.

Bigelow ist ein Raumfahrt-Unternehmer, der früher an erdfernen Habitaten für die NASA arbeitete und immer noch viele Verträge mit allen möglichen Luft- und Raumfahrtunternehmen hat und damit sein Geld verdient. Er erlebte wohl ein eigenes Bekehrungserlebnis, so ähnlich wie der Astronaut Edgar Mitchell, der bekanntlich beim Rückflug vom Mond zur Erde die Schönheit der Erde und ihr Eingebettetsein in ein kosmisches Ganzes als ein spirituelles Erlebnis beschrieben hat, das ihn veränderte. Mitchell gründete daraufhin das „Institute of Noetic Sciences” in Petaluma, Kalifornien. So ähnlich Bigelow: Er gründete sein eigenes Institut und hat sein Geld über die Jahre für die Finanzierung von Akademikern verwendet, die ungewöhnliche Pfade betreten, etwa Charlie Tart, der sich mit außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen beschäftigt.

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Was denken deutsche Immunologen über SARS-CoV2?

Unsere Umfrage unter Immunologen ist publiziert; sie enthält auch einen „Orthodoxie-Score“, eine Skala zur Messung der Haltung gegenüber der Covid-19-Krise

Der Schweizer Immunologe Beda Stadler, emeritierter Berner Professor, hat schon vor geraumer Zeit bedauert, sich nicht rechtzeitig in der Covid-19-Krise zu Wort gemeldet zu haben und die öffentliche Arena den Virologen überlassen zu haben [1]. In der Tat, Immunologen waren relativ selten in der Öffentlichkeit zu hören. Diese Situation war für mich der Anlass, die deutschsprachigen Immunologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu diesem Thema zu befragen. Denn während die Virologen auf das Pathogen, das Virus, den Angreifer blicken, haben Immunologen meistens das Immunsystem, den Wirt, die Abwehr im Blick. Welche Meinungen also vertreten deutschsprachige Immunologen? Die Arbeit wurde vor Kurzem in einer neuen peer-reviewten Online-Zeitschrift, „Cureus“, publiziert [2].

Das wichtigste Ergebnis: Die Mehrheit der Immunologen, 53 %, sagen, dass das Immunsystem bei dieser Erkrankung wichtiger sei als das Virus.

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