Kommentar zu Francis Beauvais: Ein quanten-artiges Modell in der klinischen Homöopathie-Forschung

KOMMENTAR

Francis Beauvais „A quantum-like model of homeopathy clinical trials“ ist eine der wichtigsten Publikationen zur Homöopathie-Forschung der letzten Jahre, möglicherweise sogar darüber hinausgehend.

Vielleicht ein paar Worte zu Kontext und Hintergrund vorneweg: Francis Beauvais war Mitglied in Jacques Benvenistes Arbeitsgruppe und Coautor der viel zitierten und viel gescholtenen Nature-Arbeit über die Wirkung hochverdünnter Immunglobuline [1]. Jacques Benveniste hat, wie viele vor und nach ihm und die meisten Homöopathie-Forscher und Homöopathen auch heute (noch), immer daran geglaubt, dass es ein subtil-kausales Signal in den homöopathischen Arzneien gäbe, das sich durch kluge und gekonnte Experimentierkunst würde hinreichend stabil und replizierbar isolieren lassen. Wie wir alle wissen, war das nicht der Fall. Beauvais rollt das Scheitern dieses Forschungsmodells auf und zeigt, wie dies nicht nur bei Benveniste, sondern auch bei Nachfolgemodellen, etwa dem von Sainte-Laudy [2], oder dem „digital biology“ Modell von Benveniste [3] ebenfalls sichtbar wurde.

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Methodology for Beginners, Open Online-Course now available in English

My Methodology-Blog (resp. series of self-study-articles or open online-course on methodology) is now also available in English. The first 6 articles are online now! You can read, download and forward the PDFs unchanged for private reading. All rights reserved. For now I have mergend the English versions with the respective german articles here on my … Weiterlesen

Qualitätssicherung im Gesundheitswesen: Der Leitlinien- und Kontrollwahn – und andere Blüten vom European Congress of Integrative Medicine

Wohin der Irrwitz der Qualitätssicherung führt, wenn er aufs Gesundheitswesen übergreift, und zwar dann, wenn er gepaart wird mit einer Sparmentalität, die gleichzeitig Ressourcen beschneidet ist mir in zweifacher Hinsicht auf dem eben zu Ende gegangenen European Congress for Integrative Medicine [www.ecim-congress.org] in Berlin klar geworden.

Qualitätssicherung hat ohne Frage einige positive Aspekte: man weiß, wen man anmeckern muß, wenn was nicht geklappt hat; man hat eine Reihe hübscher Ordner im Büro stehen; man hat sich viel Gedanken gemacht, wie man Prozesse optimieren kann – und manches davon wird vermutlich sogar umgesetzt. Außerdem hat man aus dem Nichts eine ganze Reihe Stellen in den tertiären Zirkeln der Schattenwirtschaft geschaffen, dem Dienstleistungssektor.

Mittlerweile ist es so weit, dass man ohne Qualitätssicherung bald nicht mehr existieren darf…

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CAM-Bashing im „Focus“: Gerührt und nicht geschüttelt

Bekannte und Freunde, die in Wissenschaftsredaktionen von Zeitschriften und Fernsehen arbeiten, haben mir erzählt, dass der Informationsmarkt in Wellen verläuft. Auch hier gäbe es eine „Mainstream-Meinung“, der sich nur ganz kluge, sehr angesehene und unabhängige Autoren entziehen können. Das ist ein bisschen wie in der Wissenschaft, scheint mir.

Auch im Wissenschafts-Journalismus gibt es eine „Mainstream-Meinung“, der sich nur ganz kluge, sehr angesehene und unabhängige Autoren entziehen können.

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Wer hätte das gedacht? Die Politik kümmert sich um die Komplementärmedizin!

Am 26.6.2013, kurz vor dem akut gähnenden Abgrund des Sommerlochs, stellten Dr. Frank-Walter Steinmeier und 15 Abgeordnete der SPD-Fraktion eine sog. „kleine Anfrage“ an die Bundesregierung zur Bedeutung der Komplementärmedizin. Bei mir stand zu dem Zeitpunkt schon die Vorferienhektik vor der Tür, daher bin ich nicht mehr dazugekommen, das zeitnah zu kommentieren. Dadurch haben wir nun den Vorteil, dass wir auch gleich die Antwort der Regierung bestaunen können.

Ich bring dann mal kurz unsere Regierung auf den neuesten Stand:
Nachträge zur Regierungsantwort auf die „kleine Anfrage“ der SPD-Fraktion an die Bundesregierung zum Stand der Komplementärmedizin in der Republik im Juni 2013. [1]

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